#AndorraAgain entsteht: Verjagen üben

  • von Tanja Woitinas
  • 27 Jan., 2019

Für gut erzogene Menschen gar nicht so einfach, jemanden niederzumachen und fortzujagen!

Können diese Menschen böse sein? Sieht nicht so aus! Wer im richtigen Leben so friedlich, freundlich und sanft ist, muss sich ziemlich überwinden, um irgendwann auf der Bühne ein überzeugender Grobian und Brutalo zu sein. Oft weiß man ja auch gar nicht, wie's geht: Wie machen das eigentlich Leute oder Gruppen, dass man Angst vor ihnen bekommt oder sie auch einfach nur widerwärtig findet? Das gilt es erst einmal herauszufinden, auszuprobieren und dann als Darstellungsmöglichkeit zu entwickeln. Harte Arbeit auch das. 
Und wenn man es dann gelernt hat und auf der Bühne kann? Soll man es dann etwa im richtigen Leben anwenden?? Natürlich nicht! Aber zu wissen, wie die Bösen es machen, die Techniken durchschauen zu können, das kann durchaus im richtigen Leben dabei helfen, ein kleines Bisschen weniger drauf reinzufallen und mitzumachen.

Merke: Die Bösen brauchen immer wen, der mitspielt. Tu lieber den Guten einen Gefallen!
von Tanja Woitinas 17. Dezember 2019
Eigentlich sollten wir, wie sich später herausstellte, zum Tag der Offenen Tür 2019 nur eine kleine Performance zum Doppelstundenmodell machen. Aber weil wir so schön in Fahrt waren und außerdem so glühend überzeugt, ist aus unserer Ideensammlung gleich ein kompletter Werbespot geworden, gemeinsam entwickelt, geschrieben und - tatkräftigt unterstützt von unseren vier Nachwuchstalenten Ben und Tim Boogaerts, Malina Sander und Sofies Hund Charlie - live gespielt vor lauter Viertklässler*innen, die hinterher vor allem eins wollten: mit aufs Sofa.

Können wir gut verstehen! Es ist, finden wir, ziemlich cool, wenn man solche Sachen über seine eigene Schule sagen kann. Und das Beste: Sie sind alle wahr! Das vermittelt sich, glauben wir, auch noch in der etwas amateurhaft verwackelten Aufnahme. Viel Vergnügen beim Gucken! Und:

Merke: Müde, abgespannte Kinder? Keine Lust auf Schule? Das muss nicht sein!

von Tanja Woitinas 23. Februar 2019
Und dann kann man's immer gar nicht glauben, wie schnell eine Aufführungswoche und wie schnell überhaupt alles vergeht! Am Samstagnachmittag, vor der letzten Vorstellung, möchte man am liebsten die Zeit anhalten, so schön friedlich und heiter ist dann alles miteinander.
von Tanja Woitinas 23. Februar 2019
Das sagt sich so leicht dahin: "Und dann unterlegen wir das Spiel auf der Bühne mit Dokumentarmaterial aus Goslar und Chemnitz und projizieren die Clips, je nachdem, auf unterschiedliche Stellen im Raum." Mal ganz abgesehen davon, dass wir ohne den sachkundigen, kreativen und engagierten  Einsatz von Thomas Bischoff beim Drehen der Statements und Philipp Merschkötter und seinen Profikünstlerprogrammen beim Designen der Dokumentarclips schon die ganzen schönen Ideen hätten vergessen können, hätten wir das Jonglieren mit all den vielen Video- und Audio-Elementen während der Vorstellungen überhaupt nicht bewältigen können ohne noch zwei, drei, vier Leute extra, die die zwei, drei, vier Rechner und Beamer extra bedienen. Das war uns bald klar. Dass sich Jan, Joshua und Max allerdings keineswegs aufs Bedienen beschränken würden, sondern sich als absolute Profis erwiesen, die vollkommen selbstverständlich, akribisch und dabei herrlich unaufgeregt einfach 'mal so grundsätzlich die Verantwortung für die gesamte Technik bis aufs Licht übernahmen und zur Tat schritten,  zack-zack ein praktikables Gesamtkonzept entwickelten, Bedienelemente umbauten, Geräte organisierten, hundert Meter Kabel neu und besser verlegten, unsere Audiotechnik revolutionierten, ein Gesichtsscannerlichtsignal entwarfen, einem fiesen Brummen forschend auf den Grund gingen und ihm dann wirkungsvoll zu Leibe rückten, zu guter Letzt noch ein klitzekleines, doch das Perfektionistenauge manchmal etwas irritierendes metallisch rot glitzerndes Restchen aus der Konfettikanone vom letzten Winterball vom oberen Bühnenaushang entfernten und auch noch wussten, wie man den Fernseher in der Eingangshalle dazu bringt, etwas anderes abzuspielen als den Vertretungsplan, -  damit hatten wir im Leben nicht gerechnet und haben uns umso mehr und umso dankbarer täglich neu über die tolle Zusammenarbeit und das besonders nette Miteinander gefreut. (Und falls es sich noch nicht bis zur/zum Letzten herumgesprochen hat, sei auch hier noch einmal angemerkt, dass die Drei in dieser Woche nebenbei noch kurz den ersten Platz beim Jugend-forscht-Regionalentscheid gemacht haben. Hochverdient, wie man hört und wie wir es uns gar nicht anders vorstellen können.) Tatkräftig unterstützt wurden die Drei und wurde unsere Regie-Crew auf der Galerie von Philip Stövesand, der in den letzten zwei, drei Wochen organisatorisch  gefühlt an jeder Ecke wuselte, verlässlich zur Stelle war und echt auch Großes geleistet hat.
von Tanja Woitinas 16. Februar 2019
Dass unser Publikum immer so beeindruckt ist von unserem intensiven Spiel oder anregenden Inszenierungsideen, das freut uns natürlich - und es ist ja auch nur natürlich (und gewollt), dass es sich ganz darauf konzentrieren kann. Aber ganz im Ernst: Vor allem ist so eine Produktion eine Wahnsinnslogistikleistung, wovon unser Ablauf- und Umbauplan am Bühneneingang nur einen kleinen Eindruck vermitteln  kann. Wie man in der Mädchengarderobe in der durchaus hektischen Maskenphase durch das Chaos an Schminkutensilien durchblickt, das verstehe, wer will. (Und dann stelle man sich diesen extrem kleinen, schmalen Raum noch mit fünfzehn sich kostümierenden und dabei schnatternden Schauspielerinnen vor!) Aber was soll man sagen? Wie durch ein Wunder stehen dann um kurz nach Sechs alle perfekt maskiert auf der Bühne...
von Tanja Woitinas 13. Februar 2019
Hier findet in vier Stunden eine Theaterpremiere statt. Im Ernst jetzt?
von Tanja Woitinas 6. Februar 2019
Auf der Nebenbühne wird an einer Szene gefeilt. Das scheint länger zu dauern, und so kommen die, die hinter der Hauptbühne auf ihren Auftritt warten, aus ihrem Versteck hervor und nehmen Anteil...
von Tanja Woitinas 5. Februar 2019
Kann man ein Stück ganz im Hier und Jetzt ansiedeln, ohne dass das Internet drin vorkommt? Kann man Vorurteile, Ausgrenzung und absichtsvolle oder auch nur dämlich-gedankenlose Verächtlichmachung anderer Meinungen und Menschen in einem im Hier und Jetzt angesiedelten Stück darstellen, ohne Soziale Medien auf die Bühne zu holen? Wohl kaum. Nicht nur, aber auch deswegen kommen in #AndorraAgain (nicht nur, aber auch) Videos vor, wie man sie von YouTube und Instagram kennt.
Am Wochenende haben wir nicht nur wie die Irren geprobt, sondern auch fleißig gedreht und dafür so manche mehr oder weniger abgelegene Ecke unseres Schulgebäudes als Setting genutzt.  (Wer zum Beispiel immer schon 'mal einen intimen Einblick in die Teeküchenzeile des Lehrerzimmers bekommen wollte, hat nun  noch  einen Grund mehr, sich #AndorraAgain anzugucken. So viel sei schon verraten.)
Ganz schön aufregend, so echte Dreharbeiten, für die sich Thomas Bischoff , Annikas Vater, der seit einiger Zeit auch unsere Aufführungen so toll filmt und schneidet, dass uns beim Gucken die Tränen der Rührung kommen, wirklich hingebungsvoll zur Verfügung gestellt hat. Für die Schauspieler*innen ist vor allem interessant, dass beim Filmen plötzlich wieder etwas weniger "dick aufgetragen" werden muss: Da lernt man wochen-, monate- und jahrelang, dass man auf der Bühne alles ganz, ganz groß machen muss und dass es erst richtig wirkt und "unten ankommt", wenn es sich für einen selbst schrecklich übertrieben anfühlt, und dann muss man alle seine großen Gesten für den Film wieder reduzieren, damit es in diesem Medium nicht komplett übertrieben wirkt ... Aber zum Glück muss man ja Jugendlichen heute nicht mehr erklären, was man mit und vor einer Kamera machen kann! Und so haben nicht nur die Dreharbeiten viel Spaß gemacht, sondern auch die Videos können sich wirklich sehen lassen, sodass so manche*r von uns jetzt als mögliche Berufsperspektive nicht nur {zum Theater gehen} hat, sondern auch {zum Film}. Wenn alle Stricke reißen...
von Tanja Woitinas 27. Januar 2019
Wir wollen uns nicht beklagen! Verglichen mit den Bedingungen in einigen anderen Schulen im Umkreis haben wir wirklich Glück mit unserem großen und zweckmäßigen Forum und einer anständigen Bühne. Aber so richtig {perfekt} ist ja selten - und wer weiß auch schon, ob das so gut wäre... Unsere Bühne ist jedenfalls viel zu klein, um darauf mit zwanzig Leuten Theater zu spielen, wenn gleichzeitig auch noch der ein oder andere Stuhl drauf stehen soll. Von größeren baulichen Elementen und Bühnenwänden ganz zu schweigen. Und so gehört es für uns zu jeder Produktion dazu, irgendwann von irgendwoher zusätzliche Bühnenelemente und Aufbauten zu holen (und sie hinterher natürlich wieder wegzubringen). Harte körperliche Arbeit, aber immer eine aufregende Aktion, weil es mit ihr unmissverständlich jetzt so richtig ernst und aus unserem monatelangen "Nur"-Proben das große "Unternehmen Theater" wird.
Sehr praktisch: Seit Kurzem lagern alle Elemente aus dem gemeinsamen Bestand von Ratsgymnasium, Bühnenreif und CvD zentral in einer Halle bei uns um die Ecke im Gewerbegebiet, sodass wir jetzt nicht mehr in hundertsiebenundzwanzig Fuhren zwischen Rammelsberg, Ratsgymnasium und CvD hin- und hergurken müssen, sondern uns, zackzack, einfach eben um die Ecke bedienen können. Leichter wird das Zeug dadurch aber leider auch nicht... Inzwischen haben wir so gut wie alles, was wir brauchen, im Forum, die Bühne ist erweitert und wird schon kräftig von uns bespielt und die Bauten warten darauf, von uns tapeziert und gestrichen zu werden.
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